Bei meiner Arbeit als Hundefriseur sehe ich oft Hunde mit Zahnproblemen. Wenn ich den Hundebesitzern dann mitteile, dass es nötig ist, die Zähne regelmäßig zu putzen, um dem geliebten Hund Leid und Schmerz zu ersparen, werde ich im ersten Moment oft belächelt.
Doch warum ist das eigentlich so, dass Hundezähne geputzt werden sollten? Der Wolf hat doch auch keine Zahnbürste…?!
Jaaa, aber…
– der Wolf hat in freier Wildbahn eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren, realistisch ist wahrscheinlich eine deutlich niedrigere Zahl, da einige Wölfe bereits sehr jung versterben. Viele Haushunde überleben das, und somit im Idealfall auch ihre Zähne.
– der Wolf ernährt sich gesund, frisst auch Knochen, Sehnen und sehr große Fleischstücke, die eine ähnliche Wirkung wie eine Zahnbürste haben. Bei Haushunden sieht es mit der Ernährung meist schlechter aus. Große Fleischstücke stehen nur selten bis gar nicht auf dem Speiseplan. Gerade Trockenfutter enthält häufig (versteckten) Zucker, ganz zu schweigen von vielen Leckereien, die es so zu kaufen gibt.
– der Wolf hat ein großes, gesundes Gebiss. Beim Haushund ist das leider immer seltener zu finden, zumindest bei den kleineren Rassen. Vergleicht man viele Rassen mit dem Aussehen von vor 100 Jahren, sieht man schnell, wie stark deformiert einige Kiefer/Köpfe sind, gerade bei Bulldogge, Shih Tzu, Mops, usw… Und das wirkt sich natürlich auch auf die Zähne aus. Zu wenig Platz begünstigt Fehlstellungen, dadurch können Essensreste hängen bleiben. Festere und größere Kauartikel/Fleischstücke können gar nicht erst bewältigt werden.
(Hierzu folgen noch Beispielbilder)
Und hier kommen wir ins Spiel.
Zunächst wird natürlich das Hundegebiss begutachtet, damit ich entscheiden kann, inwieweit ich helfen kann, oder ob der Hund beim Tierarzt vorstellig werden sollte. Denn lose Zähne und Entzündungen, sowie zu starker Zahnstein gehören in jedem Fall in die Hand eines Tierarztes!
Ein absoluter Ausnahmefall wäre ein sehr alter und/oder kranker Hund, den kein Tierarzt mehr in Narkose setzen möchte, in dem Fall brauche ich für eine Behandlung meinerseits eine schriftliche Erklärung vom Tierarzt, dass eine Narkose absolut unzumutbar ist. Denn am Ende geht es dann darum, unnötiges Leid zu minimieren.
Ich arbeite mit der Emmi-Pet Ultraschallzahnbürste. Der Ultraschall hilft, den Zahnstein vom Zahn zu lösen, damit man ihn im Anschluss mit einem Rosenholzstäbchen entfernen kann.
In der Regel arbeite ich nicht länger als 30 Minuten am Stück am Hundegebiss, da es für die Hunde sehr anstrengend sein kann, und die Behandlung so angenehm wie möglich sein soll.
Natürlich helfe ich dir auch gerne dabei, zu erlernen, wie du deinem Hund selbstständig die Zähne putzen kannst, um diese im Idealfall einfach sauber zu halten.
Ich berate dich, welches Zahnpflegewerkzeug für deinen Hund am sinnvollsten ist und zu euch beiden passt, damit es auch langfristig klappt.
An dieser Stelle möchte ich kurz zeigen, was möglich ist. Sehr schön ist zu sehen, wie schön weiß die Zähne wieder strahlen. Deutlich zu erkennen, dass es noch nicht zum Zahnfleischrückgang gekommen ist, und auch sonst keine Entzündungen zu sehen sind. Alle Zähne sind fest und vital.
Sind diese Faktoren nicht gegeben, verweise ich auf den Tierarzt.




Und nun noch Beispiele, die definitiv und ohne Umwege zum Tierarzt gehören…



